Der Artikel ist dünn und eigentlich common sense, aber ich wollte auf die wunderbare Kommentarspalte verweisen. Wer Lust auf Boomermett hat, der sollte sich das nicht entgehen lassen. Mir tun die Kinder Leid, die solche Eltern haben.

  • LordR@kbin.social
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    30
    ·
    11 months ago

    Wieder einmal eine gute Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Produktivität (in der Schweiz) in den letzten 30 Jahren um mehr als 40% gestiegen ist. Das heisst wir arbeiten heute 40% mehr in der selben Zeit als die Generationen vor uns. Entsprechend sollte man vielleicht nicht über die jüngeren Generationen urteilen und behaupten, dass die so faul seien.

    Das Grundproblem ist aber, das die Arbeiter sich zu tode arbeiten und davon praktisch nichts erhalten.

    • Sodis@feddit.de
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      6
      ·
      11 months ago

      Produktivitätssteigerung korreliert nicht zwingend mit erhöhtem Arbeitsaufwand. Wenn du früher an der Spinning Jenny standest und das jetzt vollautomatisch von einer Maschine erledigt wird, dann hat sich die Produktivität vervielfacht ohne höheren Arbeitsaufwand.

      Dennoch stimme ich dir zu, dass die Arbeiter zu wenig an der Produktivitätssteigerung beteiligt werden.

      • LordR@kbin.social
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        3
        ·
        11 months ago

        Soweit ich mich erinnere war das die Arbeitsproduktivität und nicht die Produktivität die durch Automatisierung ermöglicht wird. Entsprechend erhöht sich eben der Arbeitsaufwand doch. Stell dir zum Beispiel Büroarbeiter vor, die jetzt ein Vielfaches an Daten bewältigen können, weil sie einen Computer zur Verfügung haben. Der Computer mag die Arbeit zwar vereinfachen, aber erledigt wird sie immer noch vom Mensch.

        • Sodis@feddit.de
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          2
          ·
          11 months ago

          Wenn der Mensch vorher 8h gearbeitet hat und jetzt immer noch 8h arbeitet, hat er dann mehr Arbeitsaufwand, weil er durch Hilfsmittel seine Arbeit schneller erledigen kann? Das ist doch das gleiche Argument. In Deutschland fällt doch sogar die durchschnittliche Arbeitszeit (wobei die Statistiken durch Teilzeit verzerrt werden) und trotzdem steigt das BIP.

      • R00bia@feddit.de
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        1
        ·
        11 months ago

        Es kommt wahrscheinlich sehr auf die Branche an. Im analytischen Labor für Pestizide könnte man früher maximal 4 - 8 Proben mit jeweils einer Stunde Laufzeit durchlaufen lassen, da von Hand nachgestapelt wurde. Musste die Peaks vom Plotter von Hand ausschneiden und die Fläche und Konzentration berechnen. War zeitaufwendig, aber hat den Druck rausgenommen.

        Mittlerweile laufen die Geräte nonstop 24/7. Die Auswertung erfolgt zwar digital, der Zeitdruck ist aber extrem hoch und der Verschleiß ist exorbitant. Dh du hast zur Auswertung noch eine hohe Auslastung in der Wartung, die auch nebenbei laufen muss.

        Ist so das Beispiel, das mir auf die schnelle im Detail eingefallen ist.