Die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland “erfreulicherweise gestiegen”, aber die Zahlen reichen nicht aus, sagt Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation, Migration am Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
Deutschland habe noch hemmende Engpässe bei Verfahren und zu wenig Personal in Botschaften und Ausländerbehörden. “Es dauert zu lange, bis potenzielle Zuwanderer Termine bekommen, die Botschaften Anträge bearbeiten, alle zuständigen Behörden zustimmen,” so Plünnecke. Wenn eine IT-Kraft aus Mexiko oder Indien nach Deutschland möchte, könne das das Verfahren mehrere Monate dauern. Da geht die Person vielleicht in ein Land, in dem man schneller arbeiten kann.
Das Argument funktioniert nur, wenn es auch wirklich diese Aufgabe “öffentliche Plätze mit Zahnbürsten reinigen” gibt/gab. Du kannst natürlich mit einem höheren Gehalt, besseren Bedingungen, etc etc Arbeitskraft von einem zum anderen Arbeitsplatz ziehen. Wenn du aber insgesamt zu wenig Arbeitskraft hast und es eben diese unnötigen Aufgaben nicht als Einsparpotential gibt, dann bricht dir diese Logik zusammen.
Ich sehe übrigens auch gar nicht warum man nicht beides fordern kann, besser Bedingungen UND Einwanderung um den Arbeitsmarkt zu füllen.
Fragt sich wie man unnötig definiert, aber grundsätzlich ist eine kapitalistische Arbeitsallokation nicht gesellschaftlich nützlich, denn es werden die Interessen der Reichen zu stark gewichtet und unbezahlte (care-) Arbeit wird nicht mal von der kapitalistischen Logik erfasst. Wir haben zum Beispiel keinen Mangel an Leuten die Superjachten bauen, während es in der Pflege an Personal mangelt. Im Angesicht der steigenden Ungleichheit verschärft sich dieses Problem weiter, da hilft nur 1) Umverteilung und 2) mehr Lohn im öffentlichen Sektor. Einwanderung oder nicht spielt da keine Rolle, wenn wir dieses Problem nicht lösen importieren wir nur Jachtenbauer…