Die Nahostdebatte heizt bestehende Konflikte um Antisemitismus und Rassismus bei Fridays for Future an. Hat die globale Klimabewegung so eine Zukunft?
Was ich nicht verstehe ist, warum eine Klimabewegung wie FFF überhaupt Stellungnahmen zu nicht klimarelevanten Themen abgibt.
Weil man als Mensch natürlich dazu eine Meinung hat, als Mensch der eine große Bewegung leitet sowieso.
Bloß fehlt ihnen leider die Weitsicht / Erfahrung / was auch immer, diese Meinung über ihre privaten Accounts zu verbreiten (und selbst das könnte kritisch sein - wenn du ein sichtbarer Teil von etwas bist, dann kannst du noch so oft dazu sagen dass das nur deine Haltung ist - in den Köpfen der Menschen sprichst du auch immer für deine Gruppe).
Weil das das normalste auf der Welt sein sollte. Es gibt leider ein paar Themen, zu denen mensch sich nicht äußern kann, ohne einen Teil der Bevölkerung vor den Kopf zu stoßen. Diese Themen sind international nicht dieselben. Gerade Israel und Antisemitismus wird in Deutschland ganz anders debattiert als in anderen Ländern.
Dazu kommt noch, dass wir alle keine Klimabewegungen, sondern Klimagerechtigkeitsbewegungen sind. Das Klima selbst kann uns ja völlig egal sein. Es geht immer um Gerechtigkeit, gegenüber der Jugend, gegenüber zukünftigen Generationen und gegenüber dem globalen Süden. Eine Klimabewegung ohne Gerechtigkeit existiert nicht.
Daraus folgt zB, sich mit den Kämpfen südamerikanischer Indigener gemein zu machen, die sich gegen Regenwaldzerstörung und Rohstoffausbau zur Wehr setzen. Oder die Stimmen ehemaliger Kolonien um den Äquator herum zu hören, die immer stärker von tödlichen Hitzewellen betroffen sein werden oder deren Inseln stetig im Meer versinken. Die Länder und Menschen, die am wenigsten für die Erderhitzung verantwortlich sind, leiden am meisten darunter und werden derzeit in Form eines modernen Kolonialismus ausgebeutet.
Deshalb ist es naheliegend, solche Ausbeutungsverhältnisse und Machtgefälle überall anzuprangern. Dazu gibt es auch viel Theorie und viel historische Praxis, vor allem die Sowjetunion und Teile der Linken waren oft schnell dabei, alle möglichen Aufstände und Revolutionen als Kampf gegen amerikanischen Imperialismus zu verstehen und sich mit allem zu solidarisieren, was irgendwie gegen die USA gerichtet war, oder gegen (ehemalige) Kolonialherren in Europa, oder eben auch gegen Israel als Protegé der USA im nahen Osten. Mit der bisherigen Behandlung der Palästinenser - Amnesty International und Human Rights Watch bezeichnen das als Apartheid - liegt es nahe, sich hier ebenfalls mit den von Israel Unterdrückten zu solidarisieren.
Ich hoffe, dass es etwas klarer geworden ist, weshalb das Bedürfnis bestand, das auch zu thematisieren.
Ich glaube auch, es war kurzsichtig, verkürzt, zum falschen Zeitpunkt, mit einer einseitigen Message und letztlich vermutlich insgesamt negativ, dass sie sich überhaupt geäußert hat. Aber ich finde es traurig, dass die Gesellschaft so ist, dass a) mensch sich nicht zu diesem Thema öffentlich äußern kann, b) ich als Klimaaktivist nur noch Klima machen kann und zu gewissen Themen deshalb öffentlich die Fresse halten muss und c) jetzt ein Haufen Leute, die sich vorher schon weder für Klimagerechtigkeit interessiert haben noch für Mitgefühl mit allen Menschen, sich gegenseitig damit ausreden liefern, weiterhin nichts zu tun, sich rechtschaffen zurückzulehnen und sich moralisch im Recht damit wähnen, weiter unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.
Dazu kommt noch, dass wir alle keine Klimabewegungen, sondern Klimagerechtigkeitsbewegungen sind. Das Klima selbst kann uns ja völlig egal sein.
Verstehe ich nicht. Wie kann euch für Klimagerechtigkeit “das Klima völlig egal sein”? Eine Klimabewegung ohne Gerechtigkeit existiert nicht aber eine Klimabewegung ohne Klima?
a) mensch sich nicht zu diesem Thema öffentlich äußern kann, b) ich als Klimaaktivist nur noch Klima machen kann und zu gewissen Themen deshalb öffentlich die Fresse halten muss
Ich denke hier muss man differenzieren zwischen Meinungsäußerungen von individuellen Mitgliedern und Statements über öffentliche Kanäle der Organisation, die dann schnell als “offizielle Meinung” empfunden werden. Man sollte sich bei solchen Statements überlegen, ob diese den Zielen der Organisation nützen oder ihnen schaden. Meiner Meinung nach war hier definitiv letzteres der Fall.
Verstehe ich nicht. Wie kann euch für Klimagerechtigkeit “das Klima völlig egal sein”?
Damit meine ich, dass das Klima an sich nicht gut oder schlecht oder schützenswert ist. Es geht immer um den Schutz von Menschen. Wenn wir uns alle problemlos anpassen könnten, dann wäre ein verändertes Klima überhaupt kein Problem. Können wir aber nicht, außer Superreiche. Und für alle anderen gilt, dass es Menschen geben wird, die sich leichter eine Weile anpassen werden können und andere, die jetzt schon in ihrer Existenz bedroht sind.
Ich denke hier muss man differenzieren zwischen Meinungsäußerungen von individuellen Mitgliedern und Statements über öffentliche Kanäle der Organisation, die dann schnell als “offizielle Meinung” empfunden werden.
Das hilft ja überhaupt nichts. Greta Thunberg hat auf ihrem privaten Kanal ihre private Meinung geäußert. Ein Typ der bei FFF aus der Ortsgruppe Mainz ausgeschlossen wurde, hat über den Kanal namens FFF International seine Meinung geäußert und für offiziell ausgegeben. Das interessiert doch die Kritiker nicht, ob das Privatmeinungen sind, sondern das wird samt und sonders als offiziell dargestellt. Recherche und Differenzierung? Fehlanzeige.
Schau dir die Leute halt an, wenn sie das nächste mal ihren Namen tanzen. Das ist keine durchorganisierte Gruppe. Leider.
Die Zeit hat ein höchst kluges und reflektiertes Interview mit Luisa Neubauer zum Thema. Wer wissen will, wo die Konflikte bei FFF gerade liegen, der sollte sich das durchlesen:
https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2023-10/luisa-neubauer-greta-thunberg-israel-gazastreifen
Richtig dumm wie die sich selbst ins Aus geschossen haben. Ich mein die dürfen ja gern ihre seltsame Meinung zu den Thema haben aber dann soll man das doch über seine privaten Account verbreiten und nicht über die von FFF.
Ja oder einmal überlegen ob einem das veröffentlichen der eigenen Meinung so wichtig ist, dass man dafür in Kauf nehmen möchte, die Klima bewegung zu Schwächen.
Nach Querlesen muss ich sagen, scheint wieder ein übereifriges Statement gewesen zu sein, dass man dann versucht zu rechtfertigen.
Abgesehen davon ist die Position zu sagen das die Menschen aus Gasa (nicht die Hamas) es nicht verdient haben bombardiert zu werden ist klar. Menschen aus Gasa sollte geholfen werden, nicht den Hamas. Das wird so finde ich meist nicht ordentlich getrennt.
Das wird in beide Richtungen nicht ordentlich getrennt
Die taz war schon mal weiter im Recherchieren. Kein Wort dazu, dass FFF International kein FFF-Gremium ist, sondern ein Kanal mit einer handvoll Personen mit Zugriff, die kein Mandat zur Vertretung haben. Wie die taz in einem früheren Artikel schon mal festgestellt hatte, nach Tagesspiegel-Recherchen. Dann haben sie den von FFF ausgeschlossenen (!) Alleingänger-Pöbler gefragt und der sagt natürlich, dass das alles abgestimmt und legitimiert ist. Ist das euer ernst, taz?
Auch die Gruppe der Mapa, bei der sich Mitglieder aus dem Globalen Süden sowie Schwarze, Indigene und People of Colour (BIPOC) aus dem Norden innerhalb von FFF organisieren, rief zum Widerstand gegen den „Genozid in Gaza“ auf.
Hier sehen wir das Problem, dass sich eine privilegierte weiße deutsche Staatsräson der bedingungslosen Solidarität mit Israel mit der Ansicht marginalisierter und unterdrückter Gruppen beißt. Ist das beharren auf der privilegierten Position, Antisemitismus definieren zu dürfen und damit MAPA abzuqualifizieren, rassistisch? Das birgt viel Spaltungspotential.
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Jo sorry aber als in Deutschland aufgewachsener Palästinenser kann ich dir nicht zustimmen. Ich bin auch deutscher Staatsbürger und bin absolut gegen die Position der Regierung, sich bedingungslos mit Israel zu solidarisieren. Palästinensische Stimmen werden systematisch unterdrückt, Palästinensische Flaggen sind in Berliner Schulen verboten, Demos wurden pauschal für Wochen verboten.
Ich fühle mich komplett Verarscht, niemand den ich kenne steht auf Terror und Hamas, wir sind aber genauso Menschen, die Träume, Ziele, Wünsche, Geschwister, Eltern, Kinder haben. Verwandte von meinem besten Freund sind gerade schwer Verletzt und liegen im Sterben, weil die Krankenhäuser alle entweder keinen Strom mehr haben, oder sogar bombardiert wurden. Hat Wochen nichts von teilen seiner Familie gehört. Einen Freund auf nem Video von nem Bombenangriff nach wochenlanger Funkstille gesehen. Die Leute haben ja größtenteils keinen Strom und kein Internet mehr.
Das ist die Realität von uns. Und mir gehts noch gut. Dennoch müssen wir täglich darum kämpfen, überhaupt als Menschen gesehen zu werden („they’re human animals“). Die deutsche Öffentlichkeit (also Medien, Politik, etc.) juckt das absolut nicht. Komischerweise ist die halt auch größtenteils besetzt von weißen Eliten.
Sterben scheint nur relevant, wenn es in unserem geopolitischen Interesse ist, dieses Sterben zu instrumentalisieren.
Ich hab mich über die Solidarität mit den Ukrainischen Menschen gefreut, weil ich dachte, es ändert sich vielleicht endlich was. Tut mir unendlich leid, was den Leuten dort angetan wurde. Aber nö, Palästinenser sind wohl zu braun, zu muslimisch, zu weit weg, als dass man mit ihnen Empathie hätte.
Israel ist sicherlich nicht allgemein globaler Süden. Wenn du in die palästinensisch gebliebenen Städte gehst, Nazareth, Umm Fahem, etc. Das ist globaler Süden, weil die keine Kohle für Infrastruktur kriegen.
Aber geh mal zur Dizengoff-Str. oder in ein jüdisches Wohngebiet, da könntest du ebenso gut in New York oder im US-Suburb sein. Globaler Süden bedeutet Opfer vom westlichen Imperialismus und (ehemalige) Kolonien.
Throwaway übrigens weil ich am Flughafen Tel Aviv immer verhört und gefilzt werde. Besteht leider jedes Mal das reale Risiko im Flughafenknast bis zum nächsten Rückflug zu landen, falls die was auf meinem Handy finden was ihnen nicht gefällt.
Redet sich immer leicht über sowas zu sprechen wenn’s einen selbst nicht betrifft.
Als biodeutscher ohne Wurzeln in eine oder andere Richtung sehe ich ein paar deiner Argumente als nicht den Tatsachen entsprechend an.
Ich denke Kritik an Israel ist in Deutschland erlaubt, wie auch der Vizekanzler in seiner Rede deutlich sagte. Das ist weit entfernt von einer bedingungslosen Solidarisierung.
Ich bin weiterhin der Meinung, das Fahnen jeglicher Art nichts an Schulen zu verloren haben.
Ich heiße weder die Gewalttaten der einen oder anderen Seite gut. Ich fürchte dass der Konflikt so lange weiterbestehen wird, wie dort Menschen existieren, die bereit sind ihr Leben und das anderer zu Opfern, um ihren Willen durchzusetzen.
In den Medien lese ich Interviews mit hochrangigen Mitgliedern der Hizbollah. Wo ist Dir die systematische Unterdrückung aufgefallen? In Berlin haben erst vor wenigen Stunden ca. 8.500 Personen pro Palästina demonstriert – legal, wenn auch unter strengen Auflagen.. Am letzten Wochenende waren es 11.000 Menschen.
h denke Kritik an Israel ist in Deutschland erlaubt, wie auch der Vizekanzler in seiner Rede deutlich sagte.
Die generellen Demonstrationsverbote sprechen da eine sehr andere Sprache. Nazidemos dürfen stattfinden, obwohl klar ist, dass es da zu Volksverhetzung kommen wird. Verbotene Corona-Leugner-Demos bekommen von der Polizei den Weg freigeprügelt, wobei legale angemeldete Demos leiden mussten. Aber bei Demos mit Kritik an Israel oder für Solidarität mit Palästinensern werden sofort Verbote ausgesprochen und mit Gewalt durchgesetzt.
Wer die Freiheit Palästinas fordert, wird sofort als Antisemit abgestempelt, und neuerdings mit dem Verlust des Bleiberechts und Abschoebung bedroht, wenn er keine deutsche Staatsbürgerschaft hat. Das geht sogar soweit, dass man versuchen will deutschen Staatsbürgern ihre Staatsbürgerschaft zu entziehen, wenn sie die falsche Hautfarbe haben.
Das inzwischen Demonstrationen wieder legal sind, liegt wohl v.a. daran, dass man bei 9.500 getöteten Palästinensern innerhalb der letzten drei Wochen Angst hat, jegliches Ansehen als demokratischer Rechtsstaat in der Welt zu verlieren, wenn man da weiter den Daumen draufhält. Zumal sich inzwischen auch Menschenrechtsorganisationen kritisch zur Lage rund um Demos in Deutschland äußern.
Es wäre der Diskussion sicherlich zuträglich, wen du Belege für deine Aussagen hättest.
Zu welchem Punkt genau möchtest du Belege?
Danke. Lese ich mir durch.
Hey, ja das ist glaub ich schwer zu verstehen, wenn man sich niemals in die Richtung geäußert hat. Ich kenne das z.B. von den Palästinensischen Gemeinden in Deutschland. Das sind größtenteils alte Säcke die vor Ewigkeiten nach Deutschland gekommen sind und machen eigentlich nichts außer Tee trinken und ein paar Reden zu halten denen keiner zuhört. Die wurden teilweise vom Verfassungsschutz beobachtet und haben große Probleme, Räume zu mieten, weil dann immer irgendwer von einer israelischen Lobbyorganisation die Vermieter anschreibt und sagt, die Palästinenser seien antisemiten. Wie gesagt, da trinken ein paar alte Säcke eigentlich nur Tee, sind aber eben Palästinenser.
Die Demonstrationen waren tatsächlich wochenlang verboten, nur wegen dem großen öffentlichen Druck und der Hartnäckigkeit der verschiedenen Gruppen können die Leute mittlerweile protestieren.
Gleichzeitig könnte ich z.b. mich niemals auf der Arbeit zu dem Thema äußern. Ich hab wirklich keine radikale Position, bin extrem müde vom Konflikt und will einfach nur Frieden. Aber habe trotzdem Angst dass ich gefeuert werden könnte wenn ich etwas pro Palästina sage. Würde UkrainerInnen niemals passieren.
Ich kann deine Haltung nachvollziehen und finde unsere Diskussion auch wertvoll.
Die Kernfrage ist ja: wie kommen wir zu dem Frieden, den sich Menschen auf beiden Seiten wünschen und wie kann in Drittländern wie Deutschland eine Atmosphäre geschaffen werden, die zumindest die Koexistenz beider Gruppen hier ermöglicht? Gewaltaufrufe beider Seiten gehören nicht dazu.
niemand den ich kenne steht auf Terror und Hamas
Damit wärst du unter Palästinensern in Gaza aber keine Mehrheit. Umfrage von 2019:
The poll found that 53% of Palestinians believe Hamas is “most deserving of representing and leading the Palestinian people,” while only 14% prefer Abbas’ secular Fatah party.
Aus deutscher Sicht, erinnern die Bilder also stark an das, was unsere (Ur-)Großeltern im 2. Weltkrieg erlebt haben. Schrecken, aber eben ein Schrecken, den unsere (Ur-)Großeltern selbst heraufbeschworen haben.
Danke für den Link. Ganz anders als ich erwartet hatte erläutert der Artikel ja ziemlich deutlich, warum ein großer Teil der Palästinenser auf Seiten der Hamas steht. a) die Hamas ist für die meisten Palästinenser keine Terrororganisation sondern eine politische Partei, die einen bewaffneten Arm hat. b) wird die Hamas als Konkurrenz zur Fatah gesehen, die vielen als korrupt gilt und die nach den Wahlen 2006 mit Gewalt (und unterstützt von Israel und den USA) die Macht an sich gerissen hat, nachdem sie die Wahlen verloren hat. c) dass die Hamas nicht in einem ehrlichen Kampf Armee gegen Armee antritt, wird ihnen von der westlichen Welt übel genommen, aber von vielen Palästinensern halt nicht. (In Frankreich gelten auch die Mitglieder der Resistance nicht als Terroristen, sondern die Besatzer.) d) wie die Mehrheiten verteilt sind, wenn es konkret um den Anschlag auf Israel am 7. Okt. geht, darüber sagt der Artikel natürlich nichts. (Ich schätze, da wären die Zahlen vom Abend des Tages sehr unterschiedlich von denen heute.) e) während die Anschläge vom 7. Okt. für Israel ein ungeheuerlicher Schock war, ist die Hilflosigkeit gegenüber den Raketen und das massenhafte Sterben von Freunden und Verwandten, der wiederkehrende Hunger und Durst für die meisten Bewohner von Gaza Teil ihres gesamten Lebens. Möglicherweise behindert das die Fähigkeit zu Empathie für die Verursachter. Die ist auf der Gegenseite ja nun auch nicht besonders ausgeprägt.
Ja, natürlich gibt es für die Unterstützung der Hamas soziologisch beschreibbare Gründe. Genauso wie für die Wahl der NSDAP in Deutschland. Und natürlich würde ich die Palästinenser - auch in Gaza - nicht verloren geben. Ich hoffe, dass es dort eine ähnliche Entwicklung geben wird wie in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Inklusive Wirtschaftswunder und neuer Identität.
Aber für mich sind die Umfragedaten halt auch ein Grund zur Annahme, dass es - wie auch in Nazideutschland - erstmal keine Alternative zur Anwendung von Gewalt bis hin zur bedingungslosen Kapitulation des Regimes gibt. Empathie aufbauen ist die beste Lösung, aber es dauert lange. Dass es in Deutschland nach der Kapitulation fast keine Anschläge von Nazis gab, hängt nicht damit zusmamen, dass die vielen Nazis Empathie gelernt hatten, sondern damit dass die Totalität der deutschen Niederlage die Zwecklosigkeit jeden Widerstands gezeigt hat.
Daher hoffe ich wirklich, dass dieser Krieg der Anfang vom Ende dieses elenden Konflikts ist.
Ich werde mega wütend wenn ich hier Nazi-Vergleiche lese.
Die Leute dort leben seit über 15 Jahren in einem Freiluftgefängnis und wie man leider gerade sehen kann kämpfen die Menschen dort wortwörtlich ums nackte Überleben. 50% der Einwohner in Gaza sind unter 18. 65% unter 25. Hamas ist da seit 2007 an der Macht. Die meisten Bewohner waren da entweder noch nicht auf der Welt oder noch nicht im wahlfähigen Alter.
Aber die Umfragedaten sind von 2019. Wir können über das warum reden, aber das ändert nichts daran, dass ein großer Teil der Palästinenser überzeugte Faschisten sind. Edit: Mein Großvater war 2 als die Nazis an die Macht kamen und war - aus gutem Grund - auch kein Fan der roten Armee. Aber das ändert nichts daran, dass er die Nazis für den Krieg verantwortlich gemacht hat und sie als Kernproblem betrachtet hat. Weil es eben die Nazis waren, die den Krieg angefangen haben. Ich hoffe, dass Du ein solches Verständnis ebenfalls entwickeln kannst.
Hier einen Vergleich zu Nazideutschland zu ziehen ist absolut lächerlich. Nazideutschland war kein Freiluftknast für die deutsche Bevölkerung.
Dazu kommt, dass im Vergleich Hamas vs. Fatah die Fatah durch massive Korruption auffällt. Das wäre also so wie zu sagen, du wärst überzeugter CDU Wähler, wenn es nur CDU und FDP zur Wahl gäbe.
Gaza ist seit 2007 was man mit Deutschland 1933 hätte machen sollen. Wenn irgendwo Faschisten an die Macht kommen, muss man das Land entmachen. Was ansonsten passiert hat das Appeasement gezeigt.
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Wenn du auch persönlich betroffen bist, tut es mir leid für dich wie für jeden Menschen weltweit, der von Krieg und Verfolgung betroffen ist.
Abgesehen davon, das ist alles, was dir zu meinem Beitrag einfällt? Find ich ehrlich gesagt schade.
Wer darf denn definieren, was Antisemitismus ist? Die Hauptursache des kompletten Konflikts liegt z.B. darin, dass die gesamte arabische Welt es als eine schreiende Ungerechtigkeit empfand, dass sie nach dem 2.WK gezwungen wurden, ein Teil des Gebiets an die europäischen Juden abzugeben. Von der Weltgemeinschaft. Angeführt von den Europäern der Welt, also inklusive der Europäer in Amerika, Australien etc. Weil die Juden in Europa in den vorangegangenen Jahren von den Deutschen und deren Komplizen millionenfach ermordet worden waren. Was wäre wohl aus dem deutschen Antisemitismus geworden, wenn die UNO den europäischen Juden stattdessen Schleswig-Holstein als Israel der Neuzeit geschenkt hätte?
Nein, ich stelle das Existenzrecht Israels nicht in Frage! Genauso wenig wie das Existenzrecht Palästinas. (Das leider nicht zur deutschen Staatsräson gehört.) Ich frage allerdings, wessen Existenz ist denn objektiv durch wen gefährdet? Was sind Israel und seine Freunde bereit, frage ich, den Palästinensern zu geben, damit das Existenzrecht Palästinas überhaupt erstmal in Kraft treten kann? Die Antwort bis jetzt lautet leider: Absolut gar nichts! Gebt ihr euch gefälligst mit dem zufrieden, was wir euch gnadenhalber zugestehen.
Und weil das die Antwort seit 50 Jahren ist und weil es nicht die geringsten Anzeichen dafür gibt, dass die Antwort auf diese Frage sich irgendwann in Zukunft ändern könnte… Auch weil “der Westen” nicht bereit ist, Israel in dieser Frage zu irgendetwas zu drängen oder seine Unterstützung an eine gerechte Lösung für die Palästinenser zu knüpfen… Deshalb wird es weiterhin Terroranschläge geben. Denn Terror ist die Kriegführung der Machtlosen, wenn sie die Hoffnung auf Gerechtigkeit verloren haben. Dann ist es auch egal, wie unrealistisch die Forderungen sind, die man stellt.
Nenn mir mal die “richtige” Definition von Antisemitismus. Vielleicht fällt dir ja bei der Recherche auf, wie kompliziert allein schon diese Fragestellung ist. Zur Geschichte und Uneinigkeit über die richtige Definition fang am besten hier an: https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus#Definitionen
es gibt ebenso kein Recht, sich Begriffe wie “Genozid” oder “Apartheid” zurechtzudefinieren wie einem das gerade in die Agenda passt.
Meine Rede. Deshalb akzeptier einfach mal, dass Apartheid zutrifft anstatt dir das selbst zurechtzudefinieren. Wenn du wissen willst wieso, dann schau bei Human Rights Watch oder Amnesty International nach.
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Dich haben deine Eltern wohl nicht in Höflichkeit erzogen, und auch nicht keine ehrliche Diskussionskultur beigebracht. Schade, aber so hat das keinen Sinn.
Weil der deutsche Zentralrat der Juden und die Zeit als proamerikanische Zeitung, die Mitbegründer der Atlantikbrücke ist, ja so neutrale Quellen sind…
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Falls du es noch liest: Merkst du nicht zumindest ein bisschen Ironie darin, dass du Amnesty International die Fähigkeit absprichst, Diskriminierung,Hass und Verbrechen zu erkennen und zu definieren, aber dies für Organisationen, die natürlich parteiisch sind, weil das ihre Aufgabe ist parteiisch zu sein, nichtmal hinterfragst?
Der Zentralrat der Juden ist schlichtweg nicht neutral. Es ist auch nicht seine Aufgabe neutral zu sein. Er vertritt Jüdinnen und Juden und bezieht natürlich Partei für sie. Leider schlägt er aus meiner Sicht dabei im Kontext von Israel über die Stränge, weswegen es auch andere jüdische Organisationen gibt, die ein differenziertes Bild zu Israel haben, während sie die Interessen von Jüdinnen und Juden vertreten.
Die Zeit hat als journalistisches Medium eigentlich den Anspruch, journalistisch zu arbeiten, also sich zu informieren abzuwägen und dann andere zu informieren.Wenn es um die USA und Israel geht, aber auch um wirtachafts- und gesellschaftspolitische Fragen,kommt das oft deutlich zu kurz.
Im konkreten Fall muss man sich auch nochmal vergegenwärtigen, dass es nicht nur Amnesty, sondern sämtliche Menschenrechtsorganisationen und alle UN Organisationen vor Ort sind, die die gleiche Kritik an Israel äußern. Jetzt kann man sich, wie die israeliache Regierung darauf versteifen, dass alles und jeder der Israel kritisiert Antisemit sei. Oder man kann anfangen die Kritik ernstzunehmen.
Das palästinensische Volk ist nicht die Hamas und Israel nicht alle Juden der Welt. Das heißt beides darf man kritisieren oder sich mit solidarisch zeigen. In Deutschland kritisiert man Israel aus historischen Gründen nicht. Das ist aber nicht überall so. Was jetzt da mit FFF Deutschland passiert, ist ein weiteres Zeichen dafür dass in Deutschland ein Klima der Intoleranz grassiert. Sei es gegen Querdenker, Palifreunde oder in der Ukrainesache. Immer wird gegen alles eingedroschen, was nicht der NATO-Norm entspricht. Vielleicht versuchen wir einfach mal lockerer mit anderen Meinungen umzugehen? FFF Deutschland sehe ich deshalb als Teil des Establishments und entsprechend uninteressant sind da die Sprechblasen. Ich denke Thunberg hat auch einen ganz anderen Ansatz und sogar der Papst denkt anders über Ukraine und Gaza als der deutsche Politifilz. Wichtig ist aber bei diesem Konflikt nicht generell in Judenhass zu entgleiten. Das kann schnell passieren und da hätte Thunberg natürlich differenzieren müssen. Aber wieso erwarte ich das? Ist sie Berufspolitikerin? Soll sie so reden? Ist es überhaupt wichtig, was sie sagt? Also Sturm im Wasserglas.
Schon gewagt diese Meinung. Diesen Antisemiten muss wohl mal jemand klar machen, dass Menschenrechte und Friedensaufwände dem Kampf gegen Terrorismus (und der Besiedelung der Westbank) im Weg stehen.